Geschichte des Clubheims
Anfang der 90er Jahre trafen sich die Gehörlosen in dieser Region noch in privaten Gaststätten, was immer wieder zu Unzufriedenheit bei den Gehörlosen und Problemen mit den Wirten führte. Im Frühjahr 1995 hat ehemaliger Vorsitzender Oswald Haun erstmals mit dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Willi Reiland (†) von Aschaffenburg über diese Problematik und dem Wunsch nach einem eigenen Treffpunkt gesprochen.
Im Juli 1995 hat der damalige Oberbürgermeister dafür gesorgt, dass uns ein Raum in der Lamprechtstraße 2 (ehemaliges Stadtkrankenhaus) von Seite der Stadt vermietet wurde. Leider konnte der Raum nur bis zu 20 Personen fassen. Zu diesem Raum gehörten auch keine Toiletten. Wir mussten etwas weiter zu den Toiletten gehen und diese mit der Lebenshilfe teilen. Zu unseren Treffen alle 14 Tage kamen immer sehr viele Gehörlose und es wurde oft ziemlich eng in unserem kleinen Clubheim. Öfters waren einige der Besucher gezwungen sich im breiten Flur zu unterhalten.
1997 wurde das Gebäude, in dem sich unser Clubheim befand, von der Stadt Aschaffenburg an private Anbieter verkauft. Dies hatte zur Folge, dass der Mietvertrag für unser Clubheim gekündigt wurde. Zum Glück begab sich wieder die Stadt Aschaffenburg auf die Suche nach einem passenden Raum für uns und fand diesen im Rundgebäude des Altkrankenhauses in der Lamprechtstraße 2 im Erdgeschoss. Dieser Raum war jetzt viel größer und besaß getrennte Toiletten. Unser neues Clubheim konnte bis zu 45 Personen beherbergen. Wir bauten uns selbst eine kleine Küche und eine Theke. Es wurden einige Abteilungen gegründet, z.B. Kartenfreunde, Frauentreff, Senioren usw. Bis zum Juli 2003 war dieser Raum unser Clubheim. Das Rundgebäude des Altkrankenhauses musste von der Stadt Aschaffenburg verkauft werden. Der Mietvertrag mit der Stadt Aschaffenburg wurde erneut gekündigt. Wir waren sehr enttäuscht und bekamen das Gefühl, vom Pech verfolgt zu werden.
Wieder begab sich die Stadt Aschaffenburg auf die Suche nach einem geeigneten Raum für ein neues Clubheim. Die ersten zwei Angebote, die wir bekamen, lehnten wir ab, da die Räume entweder zu alt oder zu klein waren. Das dritte Angebot in der Sandgasse 1 hat uns von Anfang an gut gefallen, jedoch warf die Finanzierung einige Probleme auf. Nach zweiwöchiger Bedenkzeit haben wir dann doch das Angebot angenommen. Durch Umbaumaßnahmen in Selbsthilfe besitzt unser Clubheim heute einen großen Raum mit Theke und Küche, zwei kleinere Nebenräume und Terrasse. Die Theke wurde von den Eheleuten Rudi (†) und Eike Göhler (†) gestiftet. Dank Glücksspirale konnten wir uns Tische und Stühle kaufen. Dieser Raum kann bis zu 70 Personen fassen. Um die finanzielle Belastung durch die Miete abfangen zu können, wurden mehr Veranstaltungen im Clubheim ausgerichtet, dennoch war es nicht so einfach für uns die Miete zu decken. Der Raum war sehr schön. Aber auf Dauer bestand das Problem, dass die Zahl der weit angereisten Gehörlosen und ihrer Bereitschaft im Parkhaus zu zahlen mit der Zeit kleiner wurde.
Im November 2006 war Oswald Haun mit unserem Mitglied Patrick Göhler (†) nach Scheinfurt zur Arbeitstagung des gehörlosen Bezirksverbandes gefahren und unser Mitglied Patrick sagte ihm während der Fahrt, dass er für uns ein Vereinsheim bauen will. Damals hielte er das nur für einen schönen Traum. Im Januar 2007 hat Patrick ihm von seinem Arbeitsplatz geholt und fuhr zum Bauplatz, an dem er das Gehörlosenvereinsheim zu bauen plante. Da war er erstaunt. Der Traum wurde wahr.
Abschließen möchten wir Euch noch die Aufgaben und Ziele unseres Vereins erläutern. Der Gehörlosenverein Aschaffenburg und Miltenberg e.V. ist immer bestrebt, die drohende Vereinsamung gehörloser Menschen in einer hörenden Gesellschaft durch vielfältige Aktivitäten zu verhindern. Der Verein ist für gehörlose Menschen eine zentrale Anlaufstelle. Gehörlose Menschen finden im Verein Geselligkeit mit Gleichgesinnten. Sie haben die Möglichkeit, vielfältige Freizeitangebote zu nutzen und sich über aktuelle Themen zu informieren. Im Verein erfahren gehörlosen Menschen keine Kommunikationsprobleme. Der Verein hält in regelmäßigen Abständen Versammlungen und Treffen ab und bietet Vortrags- und Informationsabende an.
Um dies alles gewährleisten zu können ist es für uns zwingend notwendig über ein eigenes Vereinsheim zu verfügen. Wir haben gründlich überlegt, wie das neue Vereinsheim heißen soll. Einstimmig haben wir beschlossen, dass dieses Heim das „Patrick-Göhler-Haus“ heißen soll, da unser Mitglied Patrick für uns nicht nur den Bau, sondern auch die Finanzierung übernahm. Natürlich zahlen wir auch hier Miete, aber haben nun endlich die Möglichkeit und Freiheit langfristig und sorgenfrei zu planen.
Besonders möchten wir der Stadt Aschaffenburg, dem Landkreis Aschaffenburg, dem Landkreis Miltenberg und auch dem Bezirk Unterfranken danken, die sich alle an den Betriebskosten bisher beteiligen. Wir hoffen, dass dies auch in der Zukunft so sein wird.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir für den weiteren Erhalt unseres Gehörlosenvereins Spenden entgegennehmen könnten. Bei Beträgen ab 50,00 € wird auf Wunsch eine Spendenbescheinigung ausgestellt. Bitte sets den Namen sowie die volle Anschrift angeben, damit die Spendenbescheinigung zugestellt werden kann. Vielen Dank!